Heimatlexikon Thaleischweiler-Fröschen – 6- Friedhöfe

Friedhöfe   (Buch 750 Jahre Thaleischweiler-Fröschen)


Der älteste nachweisbare Friedhof lag bei der Kirche. Da diese in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gebaut wurde, muß vorher schon ein anderer Friedhof bestanden haben. Wo sich dieser befunden haben könnte, ist aus den vorliegenden Akten nicht ersichtlich. Da Thaleischweiler nach den bisherigen Erkenntnissen im Jahre 1237, also zur Zeit des Kirchenbaues, zum erstenmal genannt wird, dürfte es schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein, frühere Akten zu finden, aus denen die Lage eines älteren Friedhofes hervorgeht. Alles andere sind Annahmen und Wahrscheinlichkeiten, die nicht belegt werden können, es sei denn, es ergeben sich durch spätere Erkenntnisse andere Tatsachen.
Dieser Friedhof soll die Ruhestätte für die ganze Pfarrei gewesen sein, bis die Thal- und später auch die Höhfröschener ihre Toten bei der Kapelle in der Meisenbach beerdigten. Da Herschberg im Jahr 1615 eine eigene Kapelle erhielt, wurden die Toten auf dem Friedhof um die dortige Kirche begraben.
Der Friedhof war für Protestanten und Katholiken gemeinsam. Er soll während der Zeit seines Bestehens mehrere Male aufgefüllt worden sein. Früher soll man eine Stufe in die Kirche hinaufgegangen sein, während man jetzt drei Stufen in die Kirche hinabgeht. Das würde auch die niedrige, zugemauerte Eingangspforte in der Südmauer östlich der Sakristei erklären. Die Kirche und der Friedhof waren von einer Mauer umgeben, die hauptsächlich gegen Süden wehrähnlichen Charakter hatte. Da sie im 30jährigen Krieg Schaden genommen hatte und danach immer mehr zerfiel, wurde sie im Zuge der Neugestaltung der Kirche im Jahr 1779 wiederhergestellt. Im Jahre 1903 wurde der Friedhof, der während der Zugehörigkeit zu Frankreich an die politische Gemeinde übergegangen war, der protestantischen Kirchengemeinde zurückgegeben, was 1905 notariell verbrieft wurde. 1908 wurde der Eingang mit einem eisernen Tor versehen.
Nachdem der Friedhof infolge der schnellwachsenden Bevölkerung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht mehr ausreichte, sah sich die politische Gemeinde gezwungen, sich nach einem Gelände für einen neuen Friedhof umzusehen. Die ersten Verhandlungen wurden bereits 1872 geführt. Im Jahr 1876 konnte der jetzige Friedhof an der Friedhofstraße, damals noch außerhalb des Dorfes liegend, durch Pfarrer Koch eingeweiht werden. Das Presbyterium hatte im Laufe der Verhandlungen beantragt, die Toten getrennt nach den Konfessionen zu bestatten, was dann auch geschah. Dem katholischen und protestantischen Teil folgte 1880 noch der jüdische Friedhof. Der Friedhof an der Friedhofstraße wurde infolge Platzmangels für weitere Belegungen im Jahr 1966 gegen Westen durch den Ankauf von Grundstücken erweitert. In diesem Teil wurden die Toten nicht mehr nach Konfessionen getrennt, sondern nach der Zeitfolge ihres Ablebens bestattet. Da sich die Belegung des neuen Teils ebenfalls bald ihrem Ende nähert, ist eine Erweiterung nach Osten ins Auge gefaßt. Der alte Friedhof bei der Kapelle Meisenbach dürfte zunächst einmal, solange das Dorf Meisenbach bestand, diesem zur Bestattung seiner Toten gedient haben. Erst später, als das Dorf nicht mehr existierte (1564) und die Fröschener die Kapelle in Besitz nahmen, haben sie und später die Höhfröschener diesen Friedhof benutzt. Letztere benutzten, um zum Friedhof zu gelangen, den heute noch unter diesem Namen bekannten „Totenweg".
Die Gemeinde Fröschen benutzte diesen Friedhof bis zum Jahre 1896. In diesem Jahr wurde in der Gewanne „In den spitzen Äckern" von Georg Schwab I. ein Grundstück für einen neuen Friedhof gekauft, der dann unter Pfarrer Theiss eingeweiht wurde. Inzwischen hat auch Höhfröschen, das sich im Jahr 1959 von Thalfröschen getrennt hat, seinen eigenen Friedhof.
Alle drei Friedhöfe in der Pfarrei Thaleischweiler-Fröschen sind mit Leichenhallen ausgestattet.
Sowohl auf dem alten Friedhof an der protestantischen Kirche als auch auf dem Friedhof an der Kapellenruine in der Meisenbach sind noch einige alte Grabsteine vorhanden, die von einer hohen Fertigkeit der damaligen Steinmetzen zeugen. Sie stammen noch, wie die Jahreszahlen zeigen, aus dem 18. und 19. Jahrhundert und haben zum Teil noch barockes Aussehen.

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Friedhof Thaleischweiler - Leichenhalle Friedhof Thalfröschen

 

 

 

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